DUNKLE KARTE DER GESCHICHTE VON JAWOR AUFGEDECKT

Am Donnerstag, den 24. April um 17:00 Uhr findet im Regionalen Museum in Jawor ein Vortrag der Reihe "Wir lernen die Region kennen" unter dem Titel „Strafvollzug in Jawor“ statt. Dieses Mal wird die multimediale Präsentation der Kustode des Jauerer Museums Historiker Mirosław Szkiłądź vorstellen.

Der Redner beschäftigt sich seit Jahren mit der Popularisierung der Geschichte der Stadt und Region. Neulich ist er auf der Spur der dunklen Geschichte des Jauerer Schlosses, das seit dem 18. Jahrhundert der 1950er Jahre Gefängnissitz ist.

In der Zeit der Volksrepublik Polen war die wahre Geschichte des Schlosses für die Einwohner von Jawor ein Tabu. Erst seit kurzer Zeit sind Quellen zugänglich, die ein tragisches Schicksal hunderter Gefangenen zeigen, die zum Opfer beider totalitären Systeme: Faschismus und Stalinismus wurden. Dank der Zusammenarbeit mit der Breslauer Filiale des polnischen Instituts für Nationales Gedenken, dem Staatlichen Archiv in Legnica (dt. Liegnitz) sowie Einwohnern der Region ist es gelungen, im Regionalen Museum in Jawor Forschungen zur Geschichte des Jauerer Gefängnisses in den Jahren 1939 – 1954 durchzuführen. Mit der Beteiligung der konservatorischen Abteilung des Museums dauern zurzeit Arbeiten an der Einrichtung von zwei Gefängniszellen, in denen bald eine Dauerausstellung eröffnet wird. Wir hoffen, dass unsere Forschungen Einwohner der Region, besonders die Schuljugend interessieren werden. Wir erinnern daran, dass die Besichtigung der Museumsaustellung im Schloss ist kostenlos!

Jawor hat in seiner Vergangenheit mehr dunkle Karten. Neulich wurde auf Kosten der Kommission für Verbrechensverfolgung gegen das polnische Volk bei dem Institut für Nationales Gedenken das Material über Gründung und Tätigkeit der kommunistischen Sicherheitsbehörde in Jawor veröffentlicht. Die öffentlich gemachte Liste mit Beamten und Mitarbeitern der Behörde in Jawor bereitet Gänsehaut. Es ist aber Material für eine andere Geschichte.