Architektur städtischer Grünflächen des Grenzgebietes im Objektiv

Im Januar startete die Stadtgemeinde Bolesławiec [dt. Bunzlau] die Durchführung des Projektes „Architektur städtischer Grünflächen des Grenzgebietes im Objektiv“, welches zum Ziel hat, bei der Bevölkerung des Grenzgebietes das Wissen über Elemente der Geschichte und Kulturerbe in Anlehnung an Grünflächen der Grenzregion zu verbreiten, beiden Seiten die nahen sozial-politischen Beziehungen in der Vergangenheit und das Leben im gemeinsamen Geschichts- und Kulturraum bewusst zu machen. Durch die Verwendung von attraktiven und verständlichen Vermittlungsformen wird das Projekt bei den Einwohnern zur Verfestigung des Wissens über Kultur und Geschichte der Region beitragen sowie das Bewusstsein über die gemeinsame Kultur der deutsch-polnischen Grenzregion erhöhen. Solches Bewusstsein begünstigt Integration der Grenzbevölkerung sowie die Identifikation mit der breit gemeinten Region auf beiden Seiten der Grenze. Viele von uns freut der Anblick einer gepflegten Grünfläche in unserer Stadt. Bolesławiec [dt. Bunzlau] wird seit vielen Jahren als „grüne Stadt” betrachtet. Es ist Ergebnis einer 150-jährigen Geschichte der bewussten Gestaltung von Grünflächen an der Stelle, wo sich früher Stadtfestungen befanden oder entlang der erhaltenen Stadtmauer (Grünanlagen, alte Parks, Grünflächen) sowie Waldparks.

Solch ein Modell verbreitete sich im 19. Jahrhundert in vielen europäischen Städten u.a. in Bunzlau. Auf die Form der existierenden Grünflächen hatte der im 19. Jahrhundert tätige Gärtner und Gartengestalter Eduard Petzold (1815-1891) einen enormen Einfluss, der seine künstlerischen Fähigkeiten der Planung von Park- und Gartenanlagen zeigte und u.a. Park am Amtsgericht, Park Strzelecki (heute in der Parkowa-Straße), Park in der Zgorzelecka-Straße sowie der Stadtwald in der Jeleniogórska-Straße entwarf.

Der Effekt der im Rahmen des Projektes unternommenen Aktivitäten werden die Herausgabe einer Publikation über das historische Erbe in der deutsch-polnischen Grenzregion an Beispiel von Stadtparks sowie Vorbereitung und Veranstaltung einer Fotoausstellung darstellen. Sowohl die Publikation als auch die Ausstellung werden Fotografien enthalten, die während der organisierten Studienreisen - Fotoworkshops auf beiden Seiten der Grenze gemacht wurden.

Das Projekt „Architektur städtischer Grünflächen des Grenzgebietes im Objektiv” wird aus den Mitteln der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie aus dem Budget des polnischen Staates mit der Unterstützung der Euroregion Neiße-Nisa-Nysa gefördert. Das Projekt wird vom 2. Januar bis zum 31. Mai 2014 durchgeführt.